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die nächsten Feiertage stehen vor der Tür.

Erfahrungsgemäß verzögert sich die Lieferung der Pakete in den Tagen vor und nach den Feiertagen um ein bis zwei Werktage. Daher bitten wir Sie, dies für Ihre Bestellungen zu berücksichtigen.

Unser Team der Auftragsbearbeitung ist am 18.04.2025 und am 21.04.2025 aufgrund der Feiertage nicht erreichbar, so dass keine Auftragsannahme und Warenauslieferung erfolgt.

Gerne können Sie uns Ihr Anliegen während der Feiertage per E-Mail an info@trigomed.de senden.

Wir wünschen Ihnen einen fleißigen und großzügigen Osterhasen sowie geruhsame Feiertage!

April 2025

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Im Gedenken an unseren Mitarbeiter Ralf Saß (1972 - 2025)

Ralf Saß, der diese Woche unter einem Baum am Herrensee in Strausberg seine letzte Ruhe fand, wurde am 10. März 1972 als einer von drei Brüdern in Bernau geboren und wuchs in der kleinen Gemeinde Beiersdorf bei Werneuchen auf. Schon früh mussten Ralf und seine Brüder auf den Feldern helfen. Rüben hacken. Das verdarb ihm für den Rest seines Lebens den Spaß an jeder Art von Gartenarbeit.

Zu den Großeltern im nicht weit entfernten Heckelberg hatte Ralf ein besonderes Verhältnis, sie waren quasi seine Ersatz-Eltern.

Ralf liebte seine Angelausflüge und das Wettangeln mit Freunden. Von so einem Ausflug zum Herrentag erzählte er auf Arbeit seiner Kollegin Kerstin ausführlich. Inklusive einer Aufzählung sämtlicher Fische, die er dabei gefangen hatte. Ralf war sich dabei bewusst, dass sich Kerstin überhaupt nicht fürs Angeln interessierte. Aber das musste raus!

Im Jahr 2006 lernte Ralf seine Sandra kennen. Sie war seine große Liebe. Sandras Kinder behandelte Ralf wie seine eigenen, Jeremy und Kevin waren seine Jungs! Als dann auch noch Lucy, die gemeinsame Tochter, dazukam, war Ralfs Glück komplett. Er war ein Verwöhn-Papa.

Wenn Sandra wegen ihrer chronischen Krankheit mal wieder im Krankenhaus war, schmiss Ralf mit der großen Unterstützung von Oma Bärbel den Haushalt. Für seine Lucy krempelte Ralf dann sogar sein Leben um, absolvierte eine Ernährungsberatung und begann damit, regelmäßig Sport zu treiben. Ralf nahm 30 Kilo ab, weil er für seine Tochter noch möglichst lange leben wollte.

Vor vier Jahren wurde geheiratet. Mitten in der Corona-Pandemie. Als Sandra zum ersten Mal in Beiersdorf war und versuchte, sich zum Haus von Ralf durchzufragen, schaute sie in lauter fragende Gesichter. Einen Ralf kannte dort niemand. Aber Puffi! Viele haben lebendige Erinnerungen an ihn.

Melanie erinnert sich an ihren Cousin, der sie als Türsteher der Disco in Beiersdorf immer eingelassen hat. Und dann waren die Getränke für sie gratis. Sie stellt sich vor, wie Ralf jetzt an der Himmelspforte steht. Und wenn sie irgendwann auch mal oben ankommt, begrüßt er sie: "Na endlich! - Komm rein! Getränke gehen aufs Haus."

Steffen erinnert sich an einen Fußballabend unter Freunden im Gasthaus Beiersdorf. Der FC Bayern München spielte das Finale der Champions League und Puffi, ein lauter, bekennender Fan des BFC Dynamo, war auch ein stiller Anhänger des FC Bayern. Als der Abpfiff ertönte und die Bayern als Sieger feststanden, zelebrierte er das mit einer Vorwärtsrolle auf dem harten Boden der Gaststätte. Die Freunde staunten, lachten und werden diesen Moment nie vergessen.

So wie sich Steffen auch immer an das Dorffest in Dannenberg erinnert, an dem er und Puffi mit dem Bierwagen dafür sorgten, dass keine Kehle trocken blieb. Nach einem langen Tag war es um 3 Uhr in der Nacht endlich Zeit, abzubauen und zurückzufahren. Der Wagen musste nur noch zugeklappt und ans Auto gehängt werden. In genau diesem Moment entleerte sich eine pralle Gewitterwolke genau über Puffi und Steffen. In Regen, Blitz und Donner koppelten sie Auto und Anhänger und fuhren, bis auf die Knochen durchnässt, zurück nach Hause. Viele hätten laut geflucht. Puffi und Steffen lachten endlos. Puffi war fest davon überzeugt, dass auf jeden Regen Sonnenschein folgt

Iris war seine Chefin. Immer wieder sah sie in ihm mehr als er selbst. Dann änderte sich Ralfs Leben mal wieder grundlegend. Erst war er ein fleißiger Holzspalter, der emsig den Vorrat an Kaminholz für den Winter bereitete. Dann erwies er sich als die beste Reinigungsfachkraft, die Iris jemals erleben durfte. Bald erkannte sie, wie gut Ralf bei der Kundschaft ankam, wenn er Lieferungen ausfuhr. Also bot sie ihm eine Reha-Fachberater-Ausbildung auf Kosten der Firma an. Ralf bezweifelte, dass er die schaffen würde. Aber weil Iris an ihn glaubte, glaubte er schließlich auch an sich selbst. Und bestand dann sogar die schwierige Prüfung schon im ersten Anlauf. Danach nannte Ralf sich wegen der vielen medizinischen Ausbildungsinhalte im Spaß gern "Doktor Light".

Kollegin Katrin erinnert sich mit einem Lächeln an ihr morgendliches Ritual mit Ralf. Immer wenn er seine Tour für den Tag plante, was nicht einfach war, weil die Kunden der Firma über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, stellte sie Ralf dieselbe Frage: Ob er wohl auch ins Heim am Kladower Damm fahren könnte? Er zeigte ihr auf Google Maps dann immer: "Schau mal, Katrin, hier ist die Firma, ich muss nach Buch, und da unten ist der Kladower Damm. Umgeben von viel Wasser. Wie soll ich da hinkommen, ohne zwei Stunden Extrafahrzeit?!" Katrin tat erstaunt und sagte: "Nimm doch ein Boot!" Und dann lachten beide herzlich. Katrins Resümee: "Ralf war ein toller Kollege, er fehlt uns sehr."

Stefanie wird künftig immer an Ralf denken, wenn sie Pullis und Jacken aus Fleece-Stoff wäscht. Von Ralf bekam sie den Tipp, da niemals Weichspüler hineinzugeben, sonst droht Pilling! Ralf war ein häuslicher Typ. Er ordnete noch kurz vor seinem Tod die Tupperdosen bei sich zuhause nach Größe und sortierte bei dieser Gelegenheit jene aus, deren Deckel sich nicht mehr finden ließen.

An seinem letzten Geburtstag, da hatte Ralf schon die hoffnungslose Diagnose, sagte er zu seinen Lieben: "Raucht weiter, trinkt weiter! Macht, was euch glücklich macht!"

Ralfs letzter Wunsch, bevor er am 16. Januar starb, war ein ganz bescheidener. Er wünschte sich ein Radler. Und dieses Mischgetränk aus Bier und Limo trank er dann mit einem unglaublichen Genuss. Er blühnte in diesem Moment richtig auf.

So eine Kleinigkeit kann ein großes Glück sein.

Andreas Kurtz, Februar 2025